Seit fast zwei Jahren ist das Dezernat „Computerkriminalität“ der Interpol in Lyon hinter der „MR. HYDE“ her; einem Hacker, der in die Sicherheitssysteme großer Banken einbricht und Millionenbeträge stiehlt. Immer wieder ist er seinen Jägern entkommen. Doch diesmal haben sie ihn lokalisiert. Alle Spuren führen in die Satellitenstadt Berlin-Hohenschönhausen, in das Haus Nr. 68. In diesem Neubaublock ist er untergetaucht, von dort aus führt er seine Attacken durch. Er ist eingekreist. Ein Spezialeinheit hat das Haus umstellt, bereit zuzugreifen...
ROSA KUHNERT ist eine arbeitslose Sachbearbeiterin Anfang 30. Seit zehn Jahren ist sie mit KLAUS KUHNERT, einem pedantischen Gefängniswärter verheiratet. Sie liebt ihren Mann nicht mehr, ist depressiv und mit ihrem Leben unzufrieden. Und sie ist zu schwach, um sich scheiden zu lassen und von vorn zu beginnen. Deshalb beginnt sie eine Affäre mit einem Nachbarn, SEBASTIAN MÜLLER, ein Mann Ende 30, der genau über ihnen wohnt. Sebastian lebt allein und entwirft Websites für Möbelfirmen. Ein Außenseiter. Zu ihm fühlt sich Rosa leidenschaftlich hingezogen. Und er erwidert ihre Gefühle.
Zwei Samstage im Monat geht Klaus auf Nachtschicht; in diesen Nächten treffen sich Rosa und Sebastian heimlich. Für diese Nächte lebt Rosa, in diesen Nächten mit diesem fremden, intelligenten Mann ist sie glücklich.
Wieder einmal ist es Samstag. Rosa hat ihre Insel des Glücks hergerichtet; Sekt und Kerzenschein. Wieder kommt ihr Geliebter und sie erleben Stunden zärtlicher Hingabe. Doch diese Nacht endet nicht wie die anderen Nächte, denn Rosa weiß nicht, wer dieser Mann wirklich ist. Denn in derselben Zeit stürmt das Interpol-Team das Haus und bricht in Sebastians Wohnung ein. Doch die Wohnung ist leer. Die Polizei weiß, dass Sebastian noch im Haus ist, dass er sich genau in der Wohnung unter ihnen befindet, wissen sie nicht. Sebastian bemerkt die Vorgänge im Haus und er weiß auch, was sie bedeuten: „ER SITZT IN DER FALLE! DENN ER IST „MR. HYDE““!
Für Rosa bricht eine Welt zusammen, sie ist tief enttäuscht, fühlt sich betrogen und ausgenutzt, denn ihr wird klar, dass Sebastian nicht der Weg in ein erfüllteres Leben ist. Aber sie liebt ihn und ist bereit, ihm zu helfen. Denn bald kommt ihr Mann von der Nachtschicht...


„... HENNICKE erzählt auf eine eigenwillige und atmosphärische dichte Weise eine Geschichte von Liebe und Einsamkeit. Es ist ein engagiertes Buch, ein Plädoyer, über das eigene Leben nachzudenken, Sinnhaftigkeiten zu hinterfragen, neu zu bestimmen. Der sezierende Blick gibt die Abgründe frei, in die sich die Menschen stürzen, weil sie verlernt haben, miteinander zu kommunizieren.“
Caroline von Senden (ZDF)